Mittwoch, 18. Oktober 2017

A wengerl Geschichte

Nach den Adventure-Trip in Dong Hoi wollte ich dann doch ein bisschen mehr in die Geschichte Vitenams eintauchen. Wenn man weiter Richtung Süden fährt, kommt man durch die ehemalige entmilitarisierte Zone, die das kommunistische Nordvietnam vom Süden trennte. Absolut interessant ist das deshalb, weil man hier die Geschichte des Vietnamkriegs mal aus einer ganz anderen Perspektive kennenlernt.
Der erste Stopp war das Vinh-Moc-Tunnelsystem. Da die Amis das Gebiet von Vietcong frei machen wollten, haben sie mal eben den ganzen Streifen und ganz besonders das Dorf Vinh mit Bomben dem Erdboden gleichgemacht. Die ansässige Bevölkerung wollte aber nicht weiter in den Süden abwandern und hat das Dorf unter sehr viel Mühen unter die Erde verlegt und ein unglaubliches Tunnelsystem mit Wohnungen, einer Säuglingsstation, einem Kino und einer Schule ausgebaut. 
Die Tour ist sehr berührend, weil alle Tourguides in irgendeiner Weise vom Krieg betroffen sind. Entweder haben ihre Eltern in diesen Tunneln für ganze sechs Jahre gelebt oder sie selbst sind Kriegsveteranen. Außerdem ist das System ohne Beleuchtung und man bekommt einen winzigen Eindruck davon, was es heißt, unter der Erde zu leben. Es ist unvorstellbar, wie Menschen das durchhalten konnten.
Luftaufnahme nach den Bombardement

Schutztunnel vor Bombenangriffen

Eingang ins Tunnelsystem 





Danach war ein Stopp an der ehemaligen Trennlinie zwischen Nord und Süd vorgesehen und auch hier haben die Zshlen der Opfer und auch das Leben der Menshen mit diesem Krieg ein Gesicht bekommen. In einem kleinen Museum direkt am ehemaligen Grenzübergang waren viele Originalaufnahmen aus der Zeit der Trennung. Entlang des Flussufers standen riesige Lautsprecher, die täglich bis zu 17 Stunden Propagandafloskeln von Nord- nach Südvietnam und auch umgekehrt blärrten - eine unvorstellbare Geräuschkulisse für die Anwohner. Hunderte von Familien wurden auseinandergeriissen und konnten sich bis zur Wiedervereinigung 1976 nur über das Flussufer hinweg zuwinken.


Heute darf nur noch die nordvietnamesischen Flagge gezeigt werden; die südvietnamesische, die auf der anderen Seite stand, ist verboten.




Mein Ziel war die ehemalige Kaiserstadt Hue.So und jetzt ist auch Schluss mit Zahlen, denn da blickt kein Mensch durch. Nur so viel: Die ganzen Kaiser der Nguyen-Dynastie haben ab 1802 innerhalb der Zitadelle eine riesige Plastanlage ausgebaut, die heute auch UNESCO-Weltkulturerbe ist. 





Und jeder dieser Kaiser hat sich in der Umgebung auch gleich noch eine Residenz hingesaust plus Begräbnisstädte. 






Und wenn sich jetzt jemand denkt: Sieht ja aus wie in China! - Kein Wunder, denn das Vorbild war Peking. Die Armee trainierte Kung-Fu und die Kaiser rannten rum wie man das aus chinesischen Kitsch-Martialisch-Art-Filmen so kennt. 



Und wenn ihr mich fragt, ist eines der besten Dinge, die sie hinterlassen haben, die kaiserlichen Reiskuchen, die man sich am besten in einem typischen vietnamesischen Imbiss mit Neonlichtcharme reinhaut.



3 Kommentare:

  1. Ach, du hast die ALLE ALLEIN gegessen???

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  2. Wow, das ist superinteressant... und megatolle Bilder....

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  3. Danke für die tollen Bilder und die phantastische Geschichtsexkursion! Die Hausschweintour ist allerdings auch Bilder im Kopf wert :-)

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